Der Werkstoff Holz kann von Natur aus in verschiedensten Farbfacetten erscheinen. Von hellen beinahe weißen Hölzern, über intensiv gefärbte Hölzer in den Tönen Rot, Gelb und sogar Violett oder Pink, bis hin zu tiefschwarzen Arten wie Grenadill oder afrikanischem Ebenholz. In aller Regel arbeiten allerdings die meisten Hobby-Holzhandwerker mit weniger ausgefallenen Holzarten oder auch mit den gängigen Sperrhölzern aus Pappel oder Birke. Dennoch muss nicht auf Farbe verzichtet werden und besonders, wenn es einmal richtig bunt sein soll, bieten Produkte zur Oberflächengestaltung effektvolle Möglichkeiten. Sehr nutzerfreundlich sind dann z. B. Acrylfarben, Holzlasuren oder Kreidefarben auf Wasserbasis. Diese sind gebrauchsfertig, schnelltrocknend und in vielen untereinander mischbaren Farbtönen erhältlich. Darüber hinaus sind noch viele weitere Produkte wie z. B. Farbbeizen oder verschiedene Lacke erhältlich. Da diese jedoch meist deutlich aufwendiger in der Anwendung sind, möchten wir uns auf die zuvor genannten Produkte konzentrieren, die in aller Regel auch zu den besten Ergebnissen führen. So können sich auch Ungeübte daran versuchen, Holzarbeiten mit Farbe zu gestalten. Hier lesen Sie, was Sie zuvor wissen sollten.

Wir Sie die Oberflächen von Laubsägearbeiten für die Farbgestaltung vorbereiten, erfahren Sie hier.

Holzlasuren

Soll ein Werkstück farblich gestaltet werden, die Holzmaserung aber dennoch sichtbar bleiben, ist Holzlasur das ideale Färbemittel. Speziell Acryl-Holzlasuren auf Wasserbasis dringen weit in das unbehandelte Holz ein, besitzen jedoch deutlich weniger Farbpigmente als klassische Acrylfarben. Sie bilden eine dünne Oberflächenschicht und sind daher durchscheinend. Somit kann trotz farbintensiver Gestaltung das natürliche Erscheinungsbild des Werkstoffs erhalten bleiben. Gleichzeitig wird das Holz vor dem Eindringen von Wasser geschützt.

Holzlasuren sind in einer Vielzahl von Farbtönen erhältlich, die zusätzlich untereinander mischbar sind. Sollte die Holzarbeit jedoch über längere Zeit im Außenbereich der Witterung ausgesetzt sein, empfiehlt sich ein zusätzlicher Überzug mit speziellem wetterfestem Lack für Holzlasur.

Grundsätzlich wird die Holzlasur in Richtung der Maserung aufgetragen. Dies ist sehr einfach, dennoch sollte man beim Auftrag mit Pinsel oder Rolle auf eine gleichmäßige Verteilung der Farbe achten. Ein mehrfaches Überstreichen einzelner Bereiche sollte möglichst vermieden werden, da dies ansonsten zu einer ungleichen Farbintensität führen kann. In der Regel ist bereits ein Auftrag ausreichend und die Fläche ist innerhalb kurzer Zeit staubtrocken. Vor einem abschließenden Wetterschutzanstrich sollte der Anstrich jedoch mindestens 12 Stunden durchtrocknen.

Beim Auftrag der Holzlasur wird sehr viel Wasser auf das Holz aufgetragen. Dadurch können die Holzfasern aufquellen und gerade größere Flächen erscheinen anschließend, trotz vorangegangenem Feinschliff, rau. Durch einen glättenden Zwischenschliff könnten dann Farbpigmente partiell abgetragen werden und die Oberfläche anschließend fleckig erscheinen. Wenn Sie größere Flächen mit Holzlasur behandeln möchten, empfiehlt es sich, das Holz noch vor dem letzten Feinschliff vorsorglich zu wässern. Mit einem Tuch oder Schwamm wird dabei die Fläche mit warmem Wasser befeuchtet, um die aufquellenden Fasern nach Trocknung mit dem Feinschliff (Körnung 240) zu entfernen. Lesen Sie dazu auch unseren Blog-Artikel: Laubsägearbeiten für die Oberflächenbehandlung vorbereiten

Des Weiteren ist zu beachten, dass sich Holzlasur entlang der Holzfaser im Holz ausbreitet. Sollten Sie folglich nur einzelne Partien des Werkstücks mit Holzlasur einfärben wollen, muss der Farbverlauf gestoppt werden. Bei Zwischenlagen oder im Randbereich kann man dazu die Holzfaser mit einem Cuttermesser unterbrechen und somit den Farbverlauf kontrollieren. Allerdings wird der Einschnitt im Holz natürlich dennoch sichtbar bleiben.

Acrylfarben

Wasserbasierte Acrylfarben sind die Klassiker im Kreativbereich. Sie können auf unbehandeltes oder auch lackiertes Holz sowie auf viele weitere Werkstoffe aufgetragen werden. Selbst Kindern gelingt der Farbauftrag ohne größere Probleme. Je nach Glanzgrad sind Bearbeitungsspuren oder Unebenheiten im Untergrund mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Acryl-Mattfarbe verzeiht dabei jedoch deutlich mehr, ein Auftrag mit Glanzfarbe hingegen erfordert ein exakteres Arbeiten, sorgfältigere Vorarbeiten und einen möglichst staubreduzierten Arbeitsbereich. Ein matter Farbauftrag liegt also nicht nur voll im Trend, sondern kann für Anfänger auch einfacher auszuführen sein.

Acrylfarben sind gut deckend, lichtecht und bilden einen wetterfesten Überzug. Die Farbtöne sind untereinander mischbar und so können zusätzliche Farbabstufungen hergestellt werden. In der Regel genügen ein bis zwei Aufträge, um eine deckende und hochwertige Schutzschicht zu erreichen. Acrylfarben können aber auch mit Wasser verdünnt werden. Dadurch kann ein transluzenter Effekt erzielt werden, der die Holzmaserung durchscheinen lässt. Beachten Sie dabei jedoch, dass sich somit auch die Schutzwirkung des Auftrags verringert und dieser ohne eine weitere Behandlung bspw. mit farblosem Lack, nur noch bedingt wetterfest ist.

Ihre Arbeitsmaterialien können Sie mit Wasser reinigen, da sich die noch frische Acrylfarbe sehr einfach von Pinseln und Walzen sowie Arbeitsflächen lösen lässt. Ist die Farbe jedoch ausgehärtet, kann diese nicht mehr angelöst werden und lässt sich nur noch mechanisch entfernen.

Kreidefarben

Seit geraumer Zeit liegen außergewöhnlich matte Anstriche mit Kreidefarbe voll im Trend. Selbst neu hergestellte Holzarbeiten lassen sich durch den Anstrich mit diesen pastelligen Farben im Handumdrehen im Landhausstil und dem besonders gefragten Shabby-Chic-Look darstellen. Entgegen dem altbekannten Motto heißt es also heutzutage: Aus neu mach alt! Aber auch alte Gegenstände werden durch Kreidefarbe trendy und erscheinen in einem neuen Look.

Daher sind diese Farben wahre Multitalente und zur Behandlung vieler weiterer Materialien im gesamten DIY-Bereich bestens geeignet. Sie sind sehr einfach zu verarbeiten, lichtecht, sehr gut deckend und trocknen schnell. Bereits ein bis zwei Anstriche mit dem Pinsel genügen für einen deckenden Farbauftrag. Dabei muss nicht zwingend auf den Maserverlauf des Holzes geachtet werden, da das richtungslose Auftragen den nostalgischen Effekt zusätzlich verstärkt. Beim Shabby-Chic-Effekt geht es sogar darum, stark beanspruchte Oberflächen nachzuahmen. Dazu kann man das Werkstück mit einem kontrastierenden Farbton vorstreichen, mit der Deckfarbe überstreichen, um dann z. B. mit Schleifpapier die untere Farbschicht partiell wieder freizulegen. Der nostalgische Charme macht diesen Effekt sehr interessant und der Umgang mit Kreidefarbe ist selbst für Ungeübte kein Problem.

Speichelechte Farbgestaltung für Holzspielzeuge