Tipps zum Bohren – Die Wahl des richtigen Bohrers für Laub- und Dekupiersägearbeiten

Tipps zum Bohren  – Die Wahl des richtigen Bohrers für Laub- und Dekupiersägearbeiten

Viele DIY-Begeisterte haben Freude am Werken mit Holz und haben die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Laub- und Dekupiersäge wiederentdeckt. Oftmals schwindet die Begeisterung für die Holzbearbeitung beim Thema Bohren jedoch schlagartig. Nicht selten haben Hobbyhandwerker dabei schon schlechte Erfahrungen machen müssen und eventuell auch schon Werkstücke mit ausgerissenen oder unsauberen Löchern ruiniert. Berücksichtigt man jedoch nur wenige grundlegende Dinge bei der Wahl eines geeigneten Bohrers, werden saubere und exakte Bohrungen das Ergebnis sein. Im ersten Teil unserer Reihe zum Thema Bohren möchten wir von ganz vorne beginnen und auch die Einsteiger in die Welt des Bohrens mitnehmen. Wir stellen Ihnen verschieden Bohrertypen vor und erklären Ihnen, die sich besonders gut für die Bearbeitung von Laubsägearbeiten eignen.

Die Qual der Wahl

Der Erfolg beim Bohren hängt zu einem Großteil von der Wahl des richtigen Bohrers ab. Häufig wird bereits beim Kauf von Bohrwerkzeugen nicht auf eine entsprechende Qualität geachtet. Wer jedoch ambitioniert mit Holz arbeitet, sollte hier nicht zu sparsam sein und möglichst hochwertige und speziell für Holz geeignete Spiralbohrer kaufen. Die überwiegend angebotenen Metallbohrer können zwar ebenfalls für Holz und Holzwerkstoffe eingesetzt werden, liefern jedoch eher selten vergleichbar gute Ergebnisse.

Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf die Schneiden der Bohrer. Sind diese eventuell unsauber angeschliffen und zeigen runde oder ausgefranste Schneidenkanten und Ecken, sollten Sie sich lieber nach einer hochwertigeren Variante umsehen. Die Schneidenfasen sollten möglichst blank geschliffen sein und die Zentrierspitze eine gleichmäßige Form aufweisen, denn nur so zentriert sich der Bohrer perfekt und kann ordentlich Span abtragen. Neben den Holz-Spiralbohrern gibt es noch eine große Anzahl weiterer Bohrwerkzeuge, die mehr oder weniger gut für die Anwendung bei Laub- und Dekupiersägearbeiten geeignet sind. Einige möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen. Die Anzahl der Sterne zeigt Ihnen, mit welchen Bohrertypen Sie die besten Ergebnisse erreichen können.

Nagelbohrer ★★★☆☆


Der sogenannte Nagel- oder Handbohrer war schon immer das klassische Begleitwerkzeug für den Laubsägebogen. Ohne Strom und beinahe geräuschlos dreht man damit kleine Löcher z. B. für Innenschnitte in das Holz bzw. Sperrholz. Er ist allerdings wenig maßhaltig, jedoch gerade für Kinder das ideale Bohrwerkzeug.

Holz-Spiralbohrer ★★★★★


Für die meisten Arbeiten in der Holzwerkstatt sollten Holz-Spiralbohrer mit der Stahlbezeichnung HSS die erste Wahl sein. Sie besitzen eine Zentrierspitze und zwei gegenüberliegende Schneiden, manchmal auch zusätzlich Vorschneider. Ob diese schwarz, metallisch blank oder goldfarbig sind, spielt weniger eine Rolle als eine sauber geschliffene Schneide.

Mit hochwertigen Holz-Spiralbohrern erzielt man maßhaltige und saubere Bohrungen in Weich- und allen europäischen Harthölzern.

Metall-Spiralbohrer ★★★☆☆


Spiralbohrer für Metall sind die wohl am weitesten verbreiteten Bohrwerkzeuge und auch in den meisten Holzwerkstätten in Gebrauch. Sie besitzen keine Zentrierspitze und sind, manuell geführt, daher nur schwer punktgenau anzusetzen. Gerade in weichen Hölzern verläuft die Bohrung nicht immer präzise und eine saubere Lochkante beim Eintritt sowie beim Austritt ist aufgrund der Schneidengeometrie damit nicht zu erreichen. Metallbohrer verlangen zudem eine weitaus höhere Drehzahl als Holzbohrer.

Bohrersets ★★★☆☆




Meist werden solche gemischten Bohrersets für Metall, Beton und Holz (v. l. n. r.) in Baumärkten oder auch schon mal beim Discounter unter 10 Euro angeboten. Die Qualität des Stahls ist meist gering und nicht selten wurden die Schneiden nicht fachgerecht angeschliffen. Diese Bohrer sind nur für gelegentlichen Gebrauch mit sehr geringen Ansprüchen geeignet.

Forstnerbohrer ★★★★☆


Forstnerbohrer werden hauptsächlich zur Herstellung von Bohrungen und Sacklöchern in größeren Durchmessern ab ca. 10 mm bis hin zu 100 mm verwendet. Auch sie besitzen meist eine Zentrierspitze, mit der sie exakt auf den Punkt angesetzt werden können. Aufgrund der Vorschneider ist die Lochkante sehr sauber und die Bohrung ausrissfrei und maßhaltig.

Weitere Hilfsmittel für gelungene Bohrungen

Neben den verschiedenen Bohrertypen können auch kleine Hilfsmittel das Erstellen von Bohrungen und Sägeblattdurchführungen erleichtern. Wir stellen Ihnen weitere praktische und kostengünstige Hilfsmittel vor, die Ihnen die Arbeit künftig erleichtern könnten.

Mini-Bohrmaschine ★★★★★


Auch leichte und einfach zu handhabende Mini-Bohrmaschinen können gerade das Bohren von Sägeblattdurchführungen und sehr kleinen Bohrlöchern ungemein erleichtern. Senkrechte Bohrungen gelingen mit der kabellosen Mini-Bohrmaschine aufgrund des in Achsrichtung angeordneten Griffs deutlich einfacher als mit herkömmlich abgewinkelten Bohrmaschinen oder Akkuschraubern.

Mini-Bohrfutter ★★★★★


Mini-Bohrfutter sind die ideale und kostengünstige Ergänzung für Akkuschrauber bzw. Bohrmaschine, da diese meist nur Bohrer ab 3 mm Durchmesser aufnehmen. Solche Schnellspannfutter können zumeist einfach über ein 1/4 Zoll-Gewinde oder über den 6-Kant-Schaft im vorhandenen Bohrfutter aufgenommen werden. Somit können mit diesem Mini-Bohrfutter auch sehr kleine Bohrer von 0,4 bis 3,5 mm aufgenommen werden. Ideal zum Bohren von Sägeblattdurchführungen für die Innenschnitte Ihrer Laubsägearbeiten.

Kleine HSS-Bohrer ★★★★★



HSS-Bohrer in kleinen Größen im Set:
Ø 0,3 – 1,2 mm oder
Ø 1,3 – 2,5 mm

Auch sehr kleine HSS-Bohrer sind im Handel erhältlich und für die mit der Laubsäge oder Dekupiersäge erstellten Arbeiten besonders nützlich. Die Spannuten sollten jedoch gerade auch bei den kleineren Größen ausreichend tief sein, um den Span ordentlich abführen zu können.


Bohrerpflege

Ein verschmutzter oder verrosteter Bohrer kann trotz frisch geschärfter Schneide die Späne nicht sauber abtransportieren. Die Späne verklemmen sich in der Nut und es kommt zu hoher Reibungshitze und somit zu schwarzen Bohrkanälen. Solche Verfärbungen können natürlich auch Folge von stumpfen oder unsachgemäß angeschliffenen Schneiden sein. Bohrer sollten gut gepflegt und sauber gehalten werden.