Die Zirbe – Wissenswertes über Baum, Holz und Verwendung

Die Zirbe – Wissenswertes über Baum, Holz und Verwendung

Jeder, der gerne mit Holz arbeitet, weiß die vielfältigen Bearbeitungs- und Einsatzmöglichkeiten dieses Materials zu schätzen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein ganz besonderes Holz vorstellen. Die Zirbe, oder auch Zirbel-Kiefer, hat viele besondere Eigenschaften, die sich auf vielfältige Weise in unseren Alltag integrieren lassen. Eine herausragende Besonderheit dieses Holzes ist der wohlriechende Duft, der auch Jahre nach dem Einschlag des Baumes verströmt wird. Doch nicht nur der Duft der Zirbe ist einzigartig, sondern auch die Auswirkung auf den menschlichen Organismus. Nachfolgend liefern wir Ihnen wissenswerte Details und stellen Ihnen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Zirben-Erzeugnissen vor. Die Zirbe ist ein echtes Allroundtalent und sicherlich möchten auch Sie den natürlichen Duft des Holzes schon bald nicht mehr missen. 


Die Zirbel-Kiefer

Die Zirbel-Kiefer, auch Zirbe, Zirbel, Arve oder Arbe gehört zur Familie der Kieferngewächse und ist der Charakterbaum der mitteleuropäischen Hochgebirge. Oftmals wird sie auch als „Königin der Alpen“ betitelt. Der botanische Name ist Pinus cembra.

Die Zirbel-Kiefer gehört zu den fünfnadeligen Kiefernarten. Sie wächst bis zu 20 Meter hoch, 2 bis 4 Meter breit und erreicht einen Stammdurchmesser von etwa 1,5 Metern. Die Baumkrone ist in der Jugend schmal und kegelförmig mit einer eiförmig geschlossenen Krone. Die Äste wachsen bogenförmig nach oben. Im Alter ist die Zirbel-Kiefer ein malerischer, breit ausladender Baum, oft mit mehreren Wipfeln, von Schnee, Sturm und Blitz zerbrochener Krone und kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Sie kann den widrigsten Verhältnissen standhalten und Temperaturen von -50 Grad ohne weiteren Schaden überstehen. Trockenheit und Temperaturen von +50 Grad und die hohe UV-Einstrahlung im Gebirge können ihr ebenfalls nichts anhaben.

Der immergrüne Baum blüht alle 6 bis 10 Jahre und die Blütezeit dauert von Mai bis Juli. Die eiförmigen Zapfen reifen innerhalb von 2 bis 4 Jahren und fallen nach der Reife oft als Ganzes ab. Die jungen Zapfen sind violett, bei der Reife sind sie von einem satten Braun. Die essbaren Samen ähneln im Geschmack der Walnuss und werden durch Nagetiere verbreitet. Insbesondere der Tannenhäher, dessen Hauptnahrungsmittel die Zirbelnüsse sind, sorgt für die Ausbreitung des Baumes, da er viele versteckte Samen nicht wiederfindet. Die Rinde junger Bäume ist glatt und silbergrau, im Alter ist sie dunkel graubraun und tieflängsrissig, aber nur mäßig dick.


Zirbenholz – ein besonderes Stück Natur

Das Holz ist mit etwa 430 kg/m³ verhältnismäßig leicht. Das Splintholz ist gelblich-weiß, das Kernholz hingegen gelb-rötlich bis rotbraun und dunkelt stark nach. Das Holz ist sehr ast- und harzreich. Die reichlich vorhandenen, fest verwachsenen rotbraunen Äste haben einen hohen Glanz, geben der Oberfläche nach der Verarbeitung ein besonderes Aussehen und stellen bei dieser Baumart keineswegs eine Wertminderung dar. Die leicht zu schneidenden Astlöcher, die beim Hobeln nicht reißen, sind charakteristisch für die Zirbel-Kiefer.


Besonderheiten der Zirbe

Einzigartiger Duft

Eine herausragende Besonderheit der Zirbel-Kiefer ist der angenehme Geruch des Holzes. Zirbenholz enthält das ätherische Öl Pinosylvin. Das Holz bewahrt auch Jahre nach dem Einschlag noch seinen charakteristischen Duft.

Antibakterielle Wirkung

 Die ätherischen Öle des Holzes verströmen nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern sorgen auch für die hohe Beständigkeit gegenüber Schadorganismen. Zirbenholz hat nachweislich eine antibakterielle Wirkung und wird deshalb auch besonders gern für Schalen, Brotdosen und Schneidebretter verwendet. Das Institut hat für Genetik und allgemeine Biologie der Universität Salzburg hat fünf Holzarten (Ahorn, Buche, Fichte, Pappel, Zirbe) in Bezug auf die antibakterielle Wirkung getestet. Bakterien wurden auf die desinfizierten Holzflächen aufgebracht und in feuchter und trockener Umgebung getestet. Auf Zirbenholz konnten, im Gegensatz zu den anderen Hölzern, praktische keine lebenden Bakterien mehr nachgewiesen werden.

Hohe Beständigkeit

So robust wie der Baum selbst, der den Strapazen von Wind und Wetter in den Höhenlagen der Alpen trotz, ist auch das Holz der Zirbe. Zirbenholz hat das geringste Schwindverhalten aller einheimischer Nadelholzarten. Luft und Licht ausgesetzt, verbleicht unbehandeltes Holz und wird erst graubraun und langfristig grauschwarz, ohne jedoch an Qualität einzubüßen. Die Eigenschaften der Zirbe sind altbekannt und wurden schon seit jeher für Schindeln, Dachbedeckung und Außenverkleidung für Scheunen und Almhütten verwendet. Die Zirbel-Kiefer wird bis heute als rustikales Möbelholz geschätzt.

Biozide Eigenschaften

Zirbenholz hat eine biozide Wirkung gegen Motten und Insekten. Ein Säckchen mit Zirbenspänen kann folglich lästige Schädlinge aus dem Kleiderschrank fernhalten!

Positive Auswirkungen auf den Organismus

Die ätherischen Öle im Zirbenholz sind wohltuend für Körper und Seele. Das rohe Zirbenholz erzeugt wohlriechende Atemluft und der abgegebene Wirkstoff Pinosylvin fördert das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit. Der Duft wirkt sich außerdem positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus, wodurch die Schlafqualität und auch die Regenerationsphase nach beruflicher oder sportlicher Belastung verbessert wird. Das Holz soll die Herzfrequenz senken, Schlafstörungen vorbeugen, den Kreislauf stabilisieren und eine entzündungshemmende Wirkung besitzen.

Zumeist stützen sich die Aussagen über die positiven Eigenschaften des Holzes auf eine Studie der Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH in Graz aus dem Jahr 2003, die allerdings nur von sehr kurzer Dauer war, und die die Eigenschaften des Holzes nur an sehr wenigen Testpersonen untersuchte. Die jahrelange Verwendung des duftenden Holzes für Schlafzimmermöbel, in Form von Spänen als Kissenfüllung oder auch als Zusatz für den Saunaaufguss, sprechen aber wohl für sich. Jeder, der schon einmal in einer duftenden Zirbenstube saß oder Zirbenprodukte getestet hat, kann die positive Auswirkungen bestätigen.


Produkte aus Zirbe

Zirbenholz

Zirbenholz verfügt zum Beispiel nachweislich über antibakterielle Eigenschaften, weshalb es zur Herstellung von Schneidbrettern, Brotdosen und Küchenutensilien prädestiniert ist. Darüber hinaus wird das Holz gerne zur Fertigung von Raumduftspendern verwendet, die ohne Zusatzstoffe auskommen und den natürlichen Geruch des Holzes verströmen.

Massivholz-Zuschnitt aus Zirbe mit den gut zu verarbeitenden und charakteristischen rötlichen Ästen.
Massivholz-Zuschnitt aus Zirbe mit schlichter Maserung. Ideal für filigrane Laubsägearbeiten.

Zirbensäckchen

Und auch die Späne der Zirbe können nachhaltig in Form von Duftsäckchen verwendet werden: Auf dem Nachttisch sorgen sie für erholsamen Schlaf, im Brotkorb wird der Schimmelbildung vorgebeugt und im Schrank hilft das Säckchen, Ihre Kleidung vor Motten zu schützen.

Zirbenlocken

Natürlich verströmen auch die Hobelspäne der Zirbe den einzigartigen Duft des Baumes. Darüber hinaus sind die Zirbenlocken auch noch besonders dekorativ und sind ideal zur Herstellung von kreativen Bastelarbeiten geeignet.

Zirbenöl

Zirbenöl kann den Duft von Zirbenholz und -produkten auffrischen und intensivieren. Generell gilt Zirben- oder Arvenöl als reinigend und klärend. Die Luft wird frisch und lebendig und der Einsatz empfiehlt sich daher auch gegen schlechte Gerüche in der Küche, Wohn- und Schlafräumen. Es eignet sich ideal für die Aromatherapie oder Auffrischung und Intensivierung von Zirbenholz-Raumduftspendern oder Duftlampen.

Naturreines Zirbenöl in höchster Bio-Qualität. Ideal gegen schlechte Gerüche in der Küche, Wohn- und Schlafräumen sowie zur Auffrischung und Intensivierung von Zirbenholz-Raumduftspendern oder Duftlampen.

DIY-Ideen aus Zirbe

Zirbenfächer –  Natürlicher und gesunder Raumduft

Die Anleitung sowie die Laubsägevorlage für diesen Raumduftspender aus Zirbenholz finden Sie in der Ausgabe 24 von FEINSCHNITTkreativ.

 Mit dem hier vorgestellten Zirbenfächer wird ein verhältnismäßig kleines Stück Zirbenholz zum Raumduftspender mit größtmöglicher Wirkung. Durch die fächerartigen Einschnitte wird die Holzoberfläche auf ein Maximum erweitert, wodurch der natürliche Duft des Holzes effektiv an die Umgebung abgegeben wird. Zusätzlich ist es ein tolles Design-Objekt für Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad oder Arbeitszimmer.

Die Lamellen werden mit der Dekupiersäge in der Zirbenholz gesägt, sodass die Holzoberfläche aus ein Maximum erweitert wird.
Für eine bessere Zirkulation des Zirbendufts sowie für die besondere Optik, werden zwischen die Lamellen kleine Holzstücke gesetzt.

Unser Tipp:
Sollte einmal der Duft des Zirbenfächers nach geraumer Zeit nachlassen, kann man das Holz durch ein bis zwei nebelfeuchte Nächte im Freien reaktivieren. Für eine intensivere Wirkung, gerade in größeren Räumen, können wenige Tropfen unseres Bio-Zirbenöls auf das Holz geträufelt werden.


Igel mit Zirbenlocken – Wohlriechende Herbstdeko

Eine tolle Gestaltungsidee für den Herbst liefern wir mit unserem Igel, der mit einer stattlichen Mähne aus Zirbenlocken gestaltet wird. Das einfache, aber durchaus wirkungsvolle Projekt ist eine tolle Bastelidee, die auch sehr gut gemeinsam mit Kindern umgesetzt werden kann.

Unser Igel mit der prächtigen Mähne aus Zirbenlocken ist ein tolles DIY-Projekt für den Herbst und schnell umzusetzen. Die Anleitung sowie die Laubsägevorlage finden Sie in der Ausgabe 24 von FEINSCHNITTkreativ.
Bevor die Lockenpracht aufgeklebt wird, schleifen wir das Zirbenholz und runden die Kanten mit einem Schleifstern leicht ab.
Die Zirbenlocken werden auf den Korpus geklebt, den wir ebenfalls aus Zirbenholz fertigen.